Meine erste Woche in Warschau – Für die deutsche Version bitte runterscrollen.
On the second of January I took a train to Berlin and another one from Berlin to Warsaw. I was so happy that I found some nice people, who helped me with my heavy luggage. I spend the time in the train with reading, sleeping and eating. Arrived in Warsaw I met Asia, my coordinator from Schuman Foundation (coordinating organisation). We went to my flat and I met Elena (my roommate from now on) and Lucie. We talked a lot about ourselves and they explained me which rules they have in our shared flat. While I arranged my stuff in our simple small room, Elena and I talked a lot about our lives. It was really interesting for me to hear about her experiences and plans to found a NGO. She showed me how to put photos of my friends and family on the wall. That helped a lot to feel more like home in the whole new situation. With my mind fulfilled with new impressions I fell asleep.
Afterwards Asia helped me to get my card for public transport, which is valid 24/7- so nice to have it! In the evening we met for a movie evening at our flat with other volunteers. In total we are about 16 volunteers from Schuman Foundation, but we work in different projects. I am really happy to have other volunteers around me.
First time taking the metro alone. Going to Bietronka (supermarket one station away).
All things are covered by plastic. They take bread with gloves made of plastic, you can’t get cucumbers, courgettes and mushrooms without plastic wrapping and everybody takes plastic bags for every single fruit. It is so annoying and exhausting. Furthermore most of the bottles, doesn’t matter if plastic or glass, are not a part of any giving-back-system. I can’t understand why and feel bad every time I throw them away, even if I try to use as less as possible.
Afterwards I cooked Pasta for the next days. Everybody cook just for herself. At first I didn’t liked it, because it was weird to cook just for myself if there are other people in the flat, but I think on the other hand it is more practical. Everybody is hungry at different times and likes different things. But maybe we could cook sometimes (once per week?) together, especially for extravagant food it would be effective. Moreover it could be a good way to spend more time together.
Saturday evening we met in a bar and learned to say “Cheers” in different languages.
Prost –Deutsch
Na zdrowie – Polnisch
Noroc – Rumänisch
Şerefe – Türkisch
On Sunday I woke up with sunbeams in my face. I went outside jogging and discovered our neighbourhood. I was surprised that there is a park nearby with clean meadows and a little pond with swans. In the afternoon I went to explore the city with my camera. There are communistic relics between new high tech skyscrapers and big billboards, old and new buildings, dreary colours and shining lights – Warsaw – a city with different faces.
The sixth of January is orthodox Christmas and a national holiday. That’s the reason why I didn’t started working on Monday. On Tuesday Semra, the volunteer, who finished now, showed me around Szansa. Wednesday was my first real day at work.
I work with Amy. She offers lessons for little children (6 month up to 3 years). We sing, dance and do sensoric exercises like a little parkour to explore different structures and surfaces. Amy works in Szansa 3 days per week about 4 hours. I like the work, but I really want to work more and with older kids, too.
On Thursday evening we prepared a surprise party for one of our flatmates, Soña. It was really nice to be together and talk and eat cake. Friday we met at the flat of other volunteers, played games and afterwards we went dancing in club.
I spend my Sunday with exploring the old town. Everything I missed before in the surface of Warsaw was there: colourful, little old houses and round smooth shapes.
Wielka Orkiestra Świątecznej Pomocy – nonprofit charity organisation
Every jear in january a lot of people get dressed up with costumes like Santa Claus, Darth Vader or Superheroes to collect money for pediatric and elderly care.
Meine erste Woche in Warschau
Am 2.1.2020 ging es für mich zuerst mit dem Zug Berlin und dann weiter nach Warschau. Zum Glück gab es immer nette Menschen, die mir mit meinem Gepäck geholfen haben, denn allein hätte ich meinen mit Anziehsachen und Büchern vollgestopften tonnenschweren XXL-Koffer, sowie meinen 70 L Wanderrucksack niemals in die Gepäckablage und wieder heruntergehoben bekommen. Da durch Aufregung und Silvesterfeier mein Schlafpensum etwas gelitten hatte, vertrieb ich mir die Zeit im Zug neben Lesen mit Schlafen. Am Warschauer Hauptbahnhof angekommen holte mich Asia (gesprochen Ascha, Kurzform von Joanna; Koordinatorin bei der Schuman Foundation meiner Koordinierenden Organisation) ab und wir fuhren mit dem Taxi zu meiner Unterkunft. Auf dem Weg bestaunte ich die modernen Hochhäuser, die sich im Zentrum tummeln und all die bunten, strahlenden Lichter, die die Stadt erhellen. Als wir ankamen wurde ich von meinen neuen Mitbewohnerinnen Elena (wir teilen uns von nun an ein Zimmer) und Lucie begrüßt. Wir unterhielten uns lange und als ich an diesem Abend in mein frischbezogenes Bett fiel, war ich fix und alle.
Den nächsten Tag verbrachte ich im Office der Schuman Organisation. Wir besprachen alle organisatorischen Sachen und ich lernte etwas über die Organisation, die anderen Freiwilligen und ihre Projekte. Zum Mittagessen waren wir Piroggi essen – so lecker! Nach dem Essen half mir Asia meine Fahrkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel anzufertigen, die von nun an 24/7 gilt, worüber ich sehr froh bin. Am Abend trafen wir uns zu einem gemütlichen Filmabend bei uns. Ich lernte einen Teil der anderen Freiwilligen kennen. Insgesamt sind wir 16 Freiwillige in Warschau und es ist echt super so viele Leute um sich zu haben.
Am Samstag war ich das erste Mal einkaufen. Um ehrlich zu sein, hat mich dieser Einkauf sehr gestresst. Die Preise umzurechnen, um einschätzen zu können, ob ein Produkt teuer oder billig ist, und die ständige Präsenz von Plastik nerven mich. Das Erste ist unvermeidbar und wird sich mit der Zeit einpegeln, doch Letzteres ist ein wirkliches Problem. Es gibt keine Zucchini oder Pilze ohne eine Plastikhülle, ebenso wenig achten die Leute darauf, in wie viele hauchdünne Plastiktüten sie ihre einzelnen Obst- und Gemüsestücke einpacken. Das Brot wird mit Hilfe von Einweg-Plastikhandschuhen in das gleiche unnötige Plastik eingetütet. Doch nicht nur Plastikverpackungen stapeln sich im Müll, nein, auch Flaschen. Es spielt dabei keine Rolle, ob Plastik oder Glas – es gibt kein umfassendes Pfandsystem und so landen die leeren Flaschen fast ausnahmslos im Müll. Um fair zu sein: auch in Deutschland haben wir ein viel zu großes Problem mit Plastik und auch da geht mir das fehlende Bewusstsein enorm auf die Nerven, doch hier scheint mir der Plastik Ge- und Verbrauch um einiges hoher zu sein.
Als ich vom Einkaufen zurückkomme, koche ich eine große Portion Nudeln, die für die nächsten Tage reicht. In unserer WG kocht jede für sich selbst. Anfangs fand ich diese Vorstellung komisch nur für mich zu kochen, obwohl andere Menschen auch in der Wohnung sind, doch mitlerweile habe ich verstanden, dass es viel praktischer ist, da wir zu unterschiedlichen Zeiten nach Hause kommen und auch zu unterschiedlichen Zeiten essen.
Am Sonntag schien die Sonne so wunderbar und ich war joggen und erkundete dabei die Umgebung um unsere Wohnung. Nur etwa 10 Meter entfernt beginnt ein Park der einen Berg und mehrere Teiche beinhaltet, auf denen Enten und Schwäne schwimmen. Am Nachmittag zog ich mit meiner Kamera los, um Warschau zu erkunden. Es ist eine Mischung aus alten und neuen Gebäuden, aus Überbleibseln des Sozialismus und riesengroßen Werbeplakaten, eintönigen Farben und hellen Lichtern – Warschau ist eine Stadt mit vielen Gesichtern (siehe oben).
Da am 6.1. orthodoxes Weihnachten gefeiert wird und in Polen nationaler Feiertag ist, hatte ich frei. Am nächsten Tag führt mich Semra, eine nun ehemalige Freiwillige, durch meine neue Arbeitsstelle “Szansa”. Am Mittwoch beginnt dann meine Arbeit. Ich arbeite zusammen mit Amy. Sie bietet verschiedene Stunden (3 Tage die Woche je 4 Stunden) für kleine Kinder (6 Monate bis 3 Jahre) an. Wir singen, tanzen und balancieren über einen Parcour. Es macht wirklich Spaß und die Kinder sind echt süß, doch ich möchte auf jeden Fall auch gerne noch mit älteren Kindern arbeiten.
Am Donnerstag bereiten wir für unser 4. WG-Mitglied Sonja eine Geburtstagsüberraschungsfeier vor, sie freut sich sehr. Freitag treffen wir uns ebenfalls als Freiwilligengruppe, spielen Spiele und gehen Tanzen. Am Sonntag erkunde ich die Warschauer Altstadt. Ich bin so froh kleine, alte, bunte Häuser mit Verzierungen zu sehen die enge Pflastersteinstraßen umsäumen – alles, was ich bisher im architektonischen Stadtbild Warschaus vermisst habe, ist hier. In der Stadt sehe ich viele Leute, die Spenden sammeln. Jedes Jahr Anfang Januar werden in ganz Polen von der größten Nicht-Regierung-Organisation Spenden für Bedürftige gesammelt. Wer gespendet hat bekommt als Dank einen roten Herzaufkleber. (Bild siehe oben)